Russische Kulturtage - Eugen Onegin 30 April 2013

m Mai 1877 riet die Sängerin E. A. Lawrowskaja P. I. Tschajkowskij eine Oper auf Grundlage von Puschkins „Eugen Onegin“ zu komponieren. Zuerst schien dieser Gedanke dem Komponisten nach seinen eigenen Worten absolut abwegig, bald wurde er von diesem Gedanken jedoch so ergriffen, dass er in einer Nacht das Szenarium schrieb und zügig zur Komposition überging. Dem Versroman von Puschkin – einer „Enzyklopädie des russischen Lebens“ – entnahm Tschajkowskij nur das, was im Zusammenhang mit dem Innenleben und dem persönlichen Schicksal der Helden stand und wählte für seine Oper den Untertitel „Lyrische Szenen“. Das Sujet über die unbeantwortete Liebe der Gutsbesitzertochter Tatjana Larina zum Hauptstadtdandy Eugen Onegin wurde zu einer Geschichte über die Gefühlserziehung – eine wahre Tragödie der Menschenherzen.

Die Oper „Eugen Onegin“ ist bereits die achte Oper im Repertoire des Galina Wischnewskaja Opernzentrums, die Premiere fand im November 2007 statt. Nach Worten der Kritiker ist diese Aufführung eine der besten zeitgenössischen Interpretationen des Meisterwerks von P. I. Tschajkowskij, die einen respektvollen Umgang mit klassischen Traditionen mit einem aufmerksamen Studieren der Musik- und Literaturvorlagen und einer modernen Inszenierung verbindet.

In den zehn Jahren, die seit seiner Eröffnung vergangen sind, nahm das „Galina Wischnewkaja Opernzentrum“ einen bedeutenden Platz in der Kulturlandschaft Moskaus und ganz Russlands ein. Es wurden zehn Opernaufführungen vorbereitet und zahlreiche Konzerte veranstaltet, die vom Publikum und von Musikkritikern sehr gut aufgenommen wurden.