"Nogu Svelo!" (Nogu Svelo) ist eine der sympathischsten Bands im russischen Showgeschäft. Zu Sowjetzeiten sorgten sie für Erstaunen und Begeisterung, die sich bald zu einer großen landesweiten Liebe entwickelte. Aber sie haben bis heute nicht aufgehört, das Publikum zu überraschen. Das Genre ihrer Lieder lässt sich keinem bereits existierenden zuordnen. In den Kompositionen gibt es Pop-Punk, Alternative Rock, Ska-Punk, Avantgarde-, Kunst- und Indie-Rock. In der letzten Dekade lässt sich mehr Electronica in ihrem Werk nachweisen. Die zahlreichen phonetischen Experimente, die Ironie und der Zynismus, mit denen ihre Texte gefüllt sind, haben der Band nicht nur in Russland, sondern auch im Ausland große Popularität verschafft.
Geschichte der Gründung
Maxim Pokrovsky, Vitaly Akshevsky und Anton Yakomulsky waren die Gründer der legendären Band. Die jungen Männer voller Kraft, Energie und Ideen träumten zunächst davon, etwas Ungewöhnliches zu schaffen. Sie wollten sich von der Masse der anderen Musiker abheben und definierten ihre Kreativität als Antipode zum Mainstream. Mit nur wenigen Kompositionen in ihrem Arsenal wurden sie in die Reihen des Moskauer Rocklabors aufgenommen. Schon dort hatten sie sich den Namen "Nogu svelo!" gegeben.
Die ersten Auftritte auf Festivals lenkten sofort die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das neu formierte Trio. "Polyclinic", "Durdom", "Tazepam" eroberten das Publikum der Hauptstadt auf Anhieb. Doch Pokrovsky langweilte sich schnell mit dem Image der "Lustigmacher". Dann stieß Valery Skoroded, ein Gitarrist der Anarcho-Punk-Band "Mongol Shuudan", zur Band. Mit ihm wurde der Sound von "Nogu svelo!" viel interessanter. Wenig später stieß der Keyboarder Viktor Medvedev zu ihnen. In dieser Besetzung werden sie den Gipfel des Ruhmes erklimmen.
Erste Schritte zur Popularität
Die Band nahm ihr Debütalbum "1:0 zugunsten der Mädchen" 1990 auf, präsentierte es aber erst drei Jahre später. Zu dieser Zeit waren sie in ihren Kreisen schon recht bekannt. Die zweite Platte erblickte 1992 das Licht der Welt und trug den Titel "Caprices of Mannequin Girls". Die ersten Werke des Kollektivs wurden von den Kritikern hoch geschätzt: witzige Texte, originelles Timbre der Solistin, interessante Gesangsdarbietung und für die damalige Zeit sehr hochwertiges Arrangement. "Noga svelo!" begann, zu verschiedenen großen Festivals eingeladen zu werden, wo sie den Kreis ihrer Fans erweitern konnten.
Ein Wendepunkt in der Kreativität der Band war der Auftritt in einer der Ausgaben von "Programm A", wo Live-Rockmusik gespielt wurde. Zu diesem Zeitpunkt nahmen sie den Song "Haru Mamburu" auf, den sie präsentieren wollten. Sie beschlossen jedoch, ihn in einem neuen Format aufzuführen. Pokrovsky wollte sein Trio schon lange um Bläser erweitern. Sie luden den Posaunisten Maxim Likhachev und den Trompeter Igor Markov ein (diese Musiker stießen später zur Hauptbesetzung). Sie interpretierten das ikonische Lied mit einzigartiger Farbe und Ausdruck. Diese Extravaganz kann als schicksalhaft bezeichnet werden, denn sie brachte ihnen nicht nur einen enormen Erfolg, sondern beeinflusste auch die weitere Entwicklung der Pop-Rock-Kultur in Russland.
Kreativer Weg
Nach der Veröffentlichung von "phonetischem Unsinn" wurde "Haru Mamburu" und bald darauf das dritte Album mit demselben Namen "Nogu svelo!" von einer Welle des Ruhms überrollt. Sie wurden zu den größten Festivals, Konzerten, Fernseh- und Radiosendungen eingeladen. Sie erschienen auf den Titelseiten von Hochglanzmagazinen, wurden zu Gästen von Sendungen und drehten Musikvideos.
Nachdem sie Russland erobert hatten, gingen die Bandmitglieder auf Tournee in Europa. In Frankreich wurden sie zur besten alternativen Band aus Russland gekürt, in Rumänien erhielten sie den Grand Prix des Festivals "Goldener Hirsch". 1994 wurden sie zur "Entdeckung des Jahres" gekürt, und seither wurde die Sammlung der Auszeichnungen jedes Jahr um mehrere Statuetten bereichert. "Skandalösester Clip", "Computergrafik", "Bester Soundtrack" und mehrere Anerkennungen als beste alternative Band waren wohlverdient.
Auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes nahm "Nogu svelo!" an der nationalen Auswahl für die Eurovision teil. Sie belegten jedoch nur den zweiten Platz.
Im Jahr 1995 veröffentlichten sie das nicht minder erfolgreiche Album "Siberian Love". Bei der Arbeit daran war ein ganzes Sinfonieorchester beteiligt, was den Sound einfach fantastisch machte.
Das Ende der 90er und der Beginn der 2000er Jahre waren sehr erfolgreich in der Geschichte der Band. Sie feierten ihr 10-jähriges Bestehen mit dem Album "Kallas", das die nach Meinung der Musiker "unzulänglichsten" Kompositionen enthielt. Sie nahmen oft an grandiosen Shows teil, traten im Ausland auf, belegten Spitzenplätze in ausländischen Hitparaden. Und sie lernten auch Deutsch und Englisch, um ein größeres Publikum zu erreichen.
Jedes Jahr wurden sie mutiger und einfühlsamer: Sie zögerten nicht, eine aufblasbare Frau oder ein vier Meter langes männliches Geschlechtsorgan auf die Bühne zu bringen. Für sie gab es keine Grenzen. Alles, was für die meisten Künstler inakzeptabel war, gefiel Pokrovsky. Und das war es, was das Publikum anzog. Sie hatten ein ganzes Heer von Fans, die von all den Possen des Kollektivs begeistert waren.
Eine neue Runde der Kreativität
Neben der Musik wurde Maxim Pokrovsky auch in der Filmindustrie bekannt. Zunächst spielte er kleine Rollen in Theaterproduktionen, dann übernahm er die Hauptrollen. Bald wurde er eingeladen, im Kino zu drehen. So kam er selbst nach Hollywood (er spielte die Hauptrolle in dem parodistischen Actionfilm "Da Vinci's Fast and Furious").
Noga Svelo!" ist in vielen inländischen Filmen und Programmen zu hören. Sie schufen Dutzende von Soundtracks. Nach der Zusammenarbeit mit Mikhail Gutseriev begann Maxim, Texte für andere russische Künstler zu schreiben.
Seit 2012 arbeitet der Leadsänger der Band in Amerika und im Vereinigten Königreich. Dort gründete er ein Soloprojekt und stürmte einige Zeit lang ausländische Veranstaltungsorte, wobei er seine musikalischen Fähigkeiten verbesserte, nützliche Bekanntschaften machte und mit weltberühmten DJs zusammenarbeitete. Gleichzeitig vergaß er aber auch seine Fans in der Heimat nicht. Nach einigen großen Konzerten in den USA kehrte er nach Russland zurück und begann mit neuem Elan, Alben aufzunehmen.
"Eat My Heart" (2014) und "Mothers of My Planet" (2017) - diese Alben bestätigten einmal mehr, dass "Nogu svelo!" - ein einzigartiges Phänomen auf der Musikplattform ist. Frische und Neuartigkeit sind in jedem Werk zu erkennen.
Auch heute sprüht die Band vor neuen Ideen und Experimenten. Die Mitglieder machen keine Werbung für ihr Privatleben, sie sprechen nur über ihre kreative Arbeit. Pokrovsky eröffnete in New York eine Managementfirma Max Incubator, die seine eigene Gruppe und junge Künstler fördert. Über weitere "Heldentaten" in ihrer kreativen Biografie kann man im Künstlerkatalog auf der Website kontramarka.de lesen.
Diskographie
1990 - "1:0 zu Gunsten der Mädchen"
1992 - "Caprices von Mannequin Girls".
1993 - "Haru Mamburu"
1995 - "Sibirische Liebe"
1997 - Glücklich, weil ich schwanger bin: Das Blaue Album
1999 - Glücklich, weil ich schwanger bin: Das Grüne Album
1999 - "Callas"
2000 - "Boxen"
2002 - "Im Dunkeln"
2004 - "Werbefläche zu vermieten!"
2005 - "Going East!"
2011 - "Die Rückseite des Beins"
2013 - "Faberge-Eier"
2014 - "Eat My Heart"
2017 - "Die Kontinente meines Planeten"