ERSTE VORSTELLUNG: A Little Nightmare Music
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... soll bedeuten, dass wir jetzt Mozart spielen? Oder ist es ein Akronym für eine Begegnung mit einem Komponisten, seinem Geist, seiner Persönlichkeit und seiner Faszination für seinen Stuhlgang?
Wird Mozart vielleicht sogar selbst aus dem Nichts erscheinen und uns den Weg zeigen aus einem Leben so voll von willkürlicher Weltlichkeit? Wird er unsere Leitfigur sein zu einem erleuchteten, etwas spirituelleren Pfad und somit unser Leben, wie wir es kennen, verändern?
„Was zum Teufel bedeutet dieser Unsinn?”, werden Sie sich wohl fragen. Und zu Recht. Lange Rede, kurzer Sinn; was wir mit dem Titel der Show sagen wollen, ist, dass Mozart heute Abend leider keine Zeit hat, zu erscheinen. Oder an irgendeinem anderen Abend, an dem wir diese Show spielen. Dennoch wird er vielleicht einen Gastauftritt zum Ende der Show haben, aber sicherlich nicht lang genug, um es grundsätzlich zu rechtfertigen, die Show „AND NOW MOZART“ zu nennen.
Das Problem ist folgendes: Wir Künstler sind häufig mit der Tatsache konfrontiert, dass wir uns Namen und Titel für unsere Shows schon Jahre vor der eigentlichen Premiere ausdenken müssen.
Das ist ungefähr so, als ob Sie jemand fragte, was Sie um 14 Uhr am Dienstagnachmittag in vier Jahren essen wollten. Als wir uns den Titel ausdachten, dachten wir, wir würden Lust haben, vielleicht ein bisschen Mozart für Sie zu spielen. Haben wir aber nicht. Oder vielleicht doch zu dem Zeitpunkt, an dem Sie diesen Text lesen.
Wie auch immer, Fakt ist, obwohl wir unsere Aufführungen, Shows, Konzerte, Events oder wie man auch geneigt sein mag, sie zu nennen, Jahre voraus planen, sind diese in einer ständigen Entwicklung. Und eine Idee könnte sich zu etwas ziemlich Anderem entwickeln im Vergleich zu dem, wie sie ursprünglich gemeint war.
Zudem dachten wir, es wäre lustig und originell, eine Show „AND NOW MOZART“ zu nennen, die keinen Mozart beinhaltet. Und damit hat sich’s. Aber da Konzerthäuser es mögen, Programmhefte zu produzieren, um sie zu verkaufen und so ein bisschen Geld zusätzlich zu verdienen und viele Leute (wir sind davon nicht ausgeschlossen) es mögen, etwas zu Lesen zu haben, wenn es ihnen während der Aufführung langweilig wird, oder ein Souvenir vom Konzert nach Hause zu nehmen, das für Jahre im Büro herumliegen wird, bis es mit dem Altpapier entsorgt wird, haben wir uns entschlossen, etwas zu schreiben. Und das ist es, was Sie jetzt gerade in Ihren Händen halten.
Damit es nicht so scheint, als sei es komplette Zeitverschwendung, dies geschrieben zu haben und für Sie, dies zu lesen, könnten wir Ihnen auch ein paar Hintergrundinformationen über diese Show geben, oder ein paar Grundregeln, wenn Sie so wollen.
- Wir mögen Mozart.
- Mozart war ein Komponist.
- Mozart war ein sehr guter Komponist.
- Mozart mochte Fäkalhumor.
- Mozart war lustig und verrückt, vielleicht nicht ganz genau so, wie er in dem Film „Amadeus“ porträtiert wird (ein Film, den Sie wirklich anschauen sollten, falls Sie ihn nicht gesehen haben und falls Sie ihn schon gesehen haben, sollten Sie ihn nochmal anschauen), aber egal, er ist mit uns „seelenverwandt“.
- Mozart wird heute Abend nicht hier sein. Und Sie werden heute Abend auch keinen Mozart hören. Glauben wir zumindest. Oder zumindest nicht viel. Und wenn, dann am Ende. Und höchstwahrscheinlich aus Versehen.
- Sie werden möglicherweise Ausschnitte aus der Franck-Sonate hören. Nicht zu verwechseln mit Frank Sinatra.
- Sie werden wahrscheinlich hören, was im Kopf eines Musikers vorgeht. Und was sie hören werden, ist wahr. Wir denken manchmal an weltliches Zeug, wenn wir spielen. Wenn ein Musiker aussieht, als würde er kauen, denkt er am ehesten ans Essen. Wenn ein Musiker seine linke Augenbraue hebt und die hübsche Dame in der dritten Reihe anschaut... denkt er wohl an seine Frau.
- Sie werden definitiv viel Musik hören, die mit anderer Musik vermischt ist, obwohl Sie vielleicht nicht gedacht haben, dass diese verschiedenen Musikarten zusammenpassen. Sie passen zusammen. Alle Musik kommt vom gleichen Ort. Und zwar vom Planeten Fujimoriboshi (22385).
- Wir sagen häufig den folgenden Satz in Interviews, aber wir meinen ihn wirklich so: „Wir machen uns nicht lustig über die Musik, wir machen uns lustig MIT der Musik.“ Wir mögen Musik. Sehr. Und wir hoffen, Sie auch noch, nach „AND NOW MOZART“.
Das sind die 10 Richtlinien für unsere Show. Bitte lernen Sie diese auswendig. Sie dürfen Teile davon rezitieren, wenn Sie uns sehen, oder vor jedem Anderen, den Sie kennen. Und wenn Sie heute schlafen gehen, denken Sie an Mozart. Auch wie er nicht da sein konnte. Gute Nacht. Oder Guten Morgen.
Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo sind zwei klassische Musiker, die die Musikwelt in den letzten Jahren mit ihrer einzigartigen Show „A Little Nightmare Music“ erobert haben. Sie verbinden darin Humor mit klassischer Musik und Aspekten aus der Popkultur auf höchstem Niveau. Ihre Videos wurden über 35 Millionen Mal auf YouTube gesehen und ihre Auftritte und Interviews wurden in vielen Ländern im Fernsehen übertragen.
Die beiden Ausnahmekünstler fühlen sich in klassischen Konzertsälen genauso wohl wie in Stadien vor einem Publikum von 18.000 Menschen und mehr. Dabei erfüllen sie sich ihren sehnlichen Wunsch, klassische Musik einem breiten und jungen Publikum zugänglich zu machen und gleichzeitig das traditionsbewusste Publikum zum Staunen zu bringen und zu begeistern.
Aleksey und Hyung-ki lernten einander im Alter von 12 Jahren an der renommierten Yehudi Menuhin School in England kennen und sind seitdem unzertrennliche Freunde und künstlerisch schaffende Kollegen. In den Fußstapfen von Künstlern wie Victor Borge und Dudley Moore entwickelten Igudesman & Joo 2004 ihren ersten durchschlagenden Erfolg, “A Little Nightmare Music“.
Seither folgten Auftritte als Duo und mit Kammer- und Symphonieorchestern auf der ganzen Welt, auf berühmten Festivals und weltbekannten Bühnen.
Viele bekannte klassische Musiker unserer Zeit wie Emanuel Ax, Janine Jansen, Gidon Kremer, Mischa Maisky, Viktoria Mullova, Martin Fröst und Julian Rachlin sowie die Schauspieler Sir Roger Moore und John Malkovich traten mit ihnen gemeinsam auf und spielten bei diversen von Igudesman & Joo geschriebenen Sketchen mit.
Neben ihrem gemeinsamen Programm arbeitete Aleksey Igudesman oft mit Musikern wie dem berühmten Filmkomponisten und Oscar-Preisträger Hans Zimmer und dem mehrfachen Grammy-Gewinner Bobby McFerrin zusammen. Hyung-ki Joo arbeitete mit dem Oscar-Preisträger Vangelis zusammen und wurde von der Legende der „Rock and Roll Hall of Fame“ Billy Joel ausgewählt, seine klassischen Kompositionen zu arrangieren und aufzunehmen. In kürzester Zeit wurde die CD zur Nummer 1 der amerikanischen Billboard Charts.
Man kann Igudesman & Joo in verschiedenen Filmen sehen wie zum Beispiel dem humoristischen Dokumentarfilm mit dem Titel “All you ever wanted to know about Classical Music“.
Neben “A Little Nightmare Music”, gehen Igudesman & Joo mit ihrer Show “BIG Nightmare Music” zusammen mit Kammer- und Symphonieorchestern auf Tournee. Sie geben Workshops mit dem Thema “8 to 88 – Musical Education for Children of all Ages” an Universitäten und Musikschulen in der ganzen Welt, die junge Musiker inspirieren und ermutigen sollen, Musik und das Leben aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Igudesman und Joo stellten zusammen mit 100 GeigerInnen aus aller Welt am Silvesterabend 2011 im Wiener Konzerthaus einen Weltrekord mit den meisten tanzenden Geigern auf. Ziel dieses Weltrekords war die Unterstützung von UNICEF. Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo tragen Kleidung von Archetipo – Haute Couture 100 % made in Italy.
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